Wachstumsfördernd, zukunftsorientiert, krisenresistent – so stellt sich die Gesundheitswirtschaft dar. Das belegen bundesweit vergleichbare Zahlen einer wissenschaftlichen Studie, die das unabhängige Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR aus Darmstadt gemeinsam mit der BioCon Valley® GmbH erstellt hat. Dabei wurde der Beitrag kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) besonders betrachtet, außerdem Potentiale für die Zukunft abgeleitet.

Die zentralen Zahlen: Im Jahr 2014 entstanden mehr als fünf Milliarden Euro Wertschöpfung in MV aus der Gesundheitswirtschaft – 14,6 Prozent des regionalen Brutto-Inlandsproduktes. Fast 70 Prozent davon kommen aus KMUs. „Das heißt, jeder siebente Euro wird in dieser Branche erwirtschaftet“, erklärte WifOR-Geschäftsführer Dr. Dennis Ostwald. „Damit ist die Gesundheitswirtschaft der wesentliche Wachstumsfaktor im Land.“ Daneben gab es zweieinhalb Milliarden Euro indirekte Wertschöpfungs-Effekte, weitere zweieinhalb Milliarden Euro induzierten Nutzen. „Denn wenn eine Branche prosperiert, haben auch andere Bereiche etwas davon -  es entsteht eine Wertschöpfungskette“, sagte der Experte. Insgesamt werden also 10 Milliarden Euro Wertschöpfung in MV direkt und indirekt durch die Gesundheitswirtschaft erzeugt – mehr als ein Viertel des gesamten Brutto-Inlandsproduktes. Etwa 136.000 Menschen finden in der Branche Arbeit – und es werden jedes Jahr mehr. Und auch hier werden weitere Arbeitsplätze durch den indirekten Einfluss der Branche geschaffen oder gesichert. „Der ökonomische Fußabdruck weitet sich also enorm aus.“ Auch den Außenhandel des Landes kurbelt die Gesundheitswirtschaft an. Hier gibt es jedoch noch die größten Entwicklungsmöglichkeiten, wie die Studie zeigte. Außerdem wurden dem Gesundheitstourismus, der Medizintechnik und der Herstellung gesundheitsfördernder Lebensmittel die größten Wachstumsmöglichkeiten prognostiziert.
Fazit: Für die volkswirtschaftlichen Ziele Wachstum, Beschäftigung und Exporte spielt die Gesundheitswirtschaft eine enorme Rolle. „Ihr Beitrag ist in Deutschland generell recht hoch“, sagte WifOR-Geschäftsführer Dr. Dennis Ostwald. „In MV liegen die Zahlen jedoch deutlich höher.“

Nach Meinung von Prof. Horst Klinkmann, Ehrenpräsident des Kuratoriums Gesundheitswirtschaft des Landes MV, war eine der Grundlagen des Erfolgs, dass es nie eine politische Diskussion um die Branche gab. „Wissenschaft, Wirtschaft und Politik haben dabei immer an einem Strang gezogen.“ Diese Aussage unterstützte Prof. Dagmar Braun, Geschäftsführerin der Braun Beteiligungs GmbH, die viele Jahre die Riemser Arzneimittel GmbH mit führte: „Für unsere Unternehmensgruppe waren Flexibilität auf kommunaler Ebene und Unterstützung der Landesregierung der größte Erfolgsgarant, unabhängig von der jeweiligen Koalition. Wir haben viele Fördermittel bekommen und versuchen heute, etwas zurückzugeben – unter anderem durch die Schaffung weiterer Arbeitsplätze.“
Für Rainer Grimm, den Leiter der Moorbad-Klinik in Bad Doberan, war die Struktur des Gesundheitswesens hierzulande ein Erfolgsgarant. „In unsere Reha-Kliniken kommen viele Patienten aus anderen Bundesländern. Wir haben 655 Betten auf 100.000 Einwohner und sind damit bundesweit deutlich führend.“ Für die sich ändernden Anforderungen durch die demografische Entwicklung sei das Land daher gut gerüstet.
Dr. Christoph Jaehne, Referatsleiter Gesundheitswirtschaft im Wirtschaftsministerium, meinte: „Wir müssen uns nicht verstecken, sondern haben den Vorteil, dass wir Dinge auf kurzen Wegen voranbringen können.“
Ein weiterer Erfolgsgarant, so meinte Dr. Ostwald, sei die frühzeitige Etablierung einer „Marke Gesundheitswirtschaft“ im Land gewesen. „Zu einer Zeit, als alle noch über den Kostenfaktor Gesundheit redeten, wurde in Mecklenburg-Vorpommern pro-aktiv begonnen, eine Wachstums- und Beschäftigungsbranche aufzubauen.“ Er riet, sich weiterhin ambitionierte Ziele zu setzen statt sich auf der positiven Inventur auszuruhen und sich vielleicht von der Konkurrenz einholen zu lassen. Prof. Klinkmann betonte, dass ein Gesundheitswesen nur funktionieren könne, wenn man den demografischen Wandel einrechne. Eine denkbare „Agenda 2030“ müsse jedoch auch die Problemkreise Übergewicht und Alkoholmissbrauch thematisieren. Prof. Braun wünschte sich außerdem die Festschreibung von Landesmitteln für die Gesundheitswirtschaft, die für kreative, effiziente Projekte ausgegeben werden könnten. Grimm hielt qualitativ hochwertige Angebote im Gesundheitstourismus und deren Vermarktung gemeinsam mit dem Landes-Tourismusverband für sinnvoll. Dr. Jaehne sah bei der Internationalisierung und der Medizintechnik noch Luft nach oben. Lars Bauer, Geschäftsführer der BioCon Valley® GmbH, setzt auf die Vielfalt der Branche, die sich im Kuratorium Gesundheitswirtschaft in der Zusammenarbeit aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft widerspiegelt. „Mit den bundesweit vergleichbaren Zahlen für die Gesundheitswirtschaft liegen erstmals belastbare Daten und Fakten für die Branche vor. Sie zeigen nicht nur die Heterogenität der Gesundheitswirtschaftsbranche, sondern auch Potenziale, etwa in der Medizintechnik oder in der Internationalisierung, auf. Daran wollen wir anknüpfen.“  Im nächsten Jahr steht eine Aktualisierung der Berechnungsergebnisse zum ökonomischen Fußabdruck an.

Die MEDICA ist mit rund 130.000 Besuchern aus mehr als 120 Staaten die weltweit größte Medizinmesse. Zu den Angebots- und Themenschwerpunkten gehören Elektromedizin, Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnik, Physiotherapie/ Orthopädietechnik, Bedarfs- und Verbrauchsartikel sowie Labortechnik/ Diagnostika.

Aufgrund der positiven Resonanz der Aussteller aus Mecklenburg-Vorpommern zum Gemeinschaftsauftritt unseres Bundeslandes auf der MEDICA 2015 planen die Organisatoren, Rostock Business und BioCon Valley, auch 2016, die Unternehmen der Gesundheitswirtschaft wirkungsvoll mit einem Gemeinschaftsauftritt zu repräsentieren und bei ihren Geschäftsaktivitäten zu unterstützen.

Wenn Sie Interesse haben, sich mit Ihrem Unternehmen am Gemeinschaftsauftritt MV auf der MEDICA 2016 zu beteiligen, dann melden Sie sich bitte mit der Angabe der jeweiligen Flächenbedarfe bis Mittwoch, den 3. Februar 2016 an unseren Partner Rostock Business, Ansprechpartner Herrn Sebastian Hentsch unter der Email: hentsch@rostock-business.de.

Ansprechpartnerin bei der BioCon Valley^® GmbH:
Sarah Evers
Projektmanagerin Gesundheitswirtschaft
BioCon Valley® GmbH
Tel.: 0381 / 5196 - 4953
E-Mail: se@bcv.org

Die Vorbereitungen für die 12. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft sind in vollem Gange. Am 21. Januar 2016 tagte  zum zweiten Mal die Programmkommission. Die Mitglieder sprachen sich dafür aus, das Thema "Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft" zu fokussieren. Aber auch Themenfelder wie "Neue Wege im betrieblichen Gesundheitsmanagement", "Fachkräfte in der Gesundheitswirtschaft" und die "Einführung von wissenschaftlichen Erfolgen in die Wirtschaft" werden eine maßgebliche Rolle spielen.

Die 12. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft findet am 13. und 14. Juli 2016 auf Einladung des Landes Mecklenburg-Vorpommern statt. Wenn Sie nähere Informationen wünschen oder Interesse an einem Sponsoring oder einer Präsenz in der begleitenden Fachausstellung haben, wenden Sie sich gerne an uns!

Ansprechpartnerin:
Nicole Friedrich
Projektmanagerin
BioCon Valley^® GmbH
Tel.: 0381 / 5196 - 4949
E-Mail: nf@bcv.org

Wir begrüßen Gina Brzezinski ab 4. Januar 2016 bei der BioCon Valley^® GmbH. Sie unterstützt als Referentin des Präsidenten der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft zusätzlich das Organisationsteam der Veranstaltung. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.

Bessere Versorgung aller Patienten mit innovativen Gewebetransplantaten angestrebt

Diese Kooperation wird nicht nur Mecklenburg-Vorpommern als anerkannten Standort der Gewebemedizin stärken. Das hauptsächliche Bestreben liegt in der Verbesserung der Versorgung der Patienten aller Altersgruppen mit innovativen Gewebetransplantaten ohne längere Wartezeiten. Die im vergangenen Jahr in Rostock gegründete gemeinnützige Gewebebank Mecklenburg-Vorpommern (GBM-V gGmbH) geht dazu eine Kooperation mit dem britischen Medizinunternehmen Tissue Regenix ein.

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Quelle: idw-online